Völkischer „Tanzkreis Spree-Athen“ begeht Sommerfest in Gartenkolonie in Pankow

Am morgigen 4. September 2010 findet in der Gartenkolonie Einigkeit in Pankow bereits zum dritten Mal das Sommerfest des „Tanzkreis Spree-Athen e.V.“ statt. Der Tanzkreis ist ein eingetragener Verein, der von Nord-Berliner Mitgliedern des völkischen Jugendbundes „Freibund“ geführt wird. Um 14:00 Uhr sollen sich Mitglieder und Freunde des Vereins im Wirtshaus Einigkeit am Hauptweg einfinden.

Zu der Veranstaltung, bei der laut Einladungsschreiben „angemesse Kleidung“ Pflicht ist, werden neben Berliner Mitgliedern des „Freibundes“ auch Gäste erwartet, die der verbotenen „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) und der völkisch-biologistischen „Gemeinschaft deutscher Frauen“ (GdF) nahestehen. Der einladende Ilja G. war mindestens bis 2007 stellvertretender Kreisvorsitzender der NPD in Pankow.

Am 1. September 2010 hat das Bundesverwaltungsgericht das Verbot der HDJ vom März 2009 bestätigt. Damals sagte Bundesinnenminister Schäuble: „Mit dem Verbot setzen wir den widerlichen Umtrieben der HDJ ein Ende.“ Die renommierte Rechtsextremismusexpertin Andrea Röpke betonte vor wenigen Tagen, dass viele Mitglieder der HDJ ihr Treiben durchaus fortsetzen, wenngleich unauffällig:

„Mädchen und junge Frauen sind laut Röpke seit dem Verbot vor allem in kulturellen Tarnorganisationen aktiv. Diese beschäftigten sich mit Volkstanz, Brauchtum oder Singkreisen. Jugendliche aus den Reihen der HDJ wurden Röpkes Beobachtungen zufolge offenbar in Zeltlager anderer rechter Jugendverbände geschickt.“ (Siehe tagesschau.de v. 1.9.2010)

In diesem Sinne können auch Treffen des „Freibundes“ und der „Tanzkreis Spree-Athen e.V.“ als Zusammenkünfte dieses extrem rechten bis neonazistischen Spektrums dienen. Seit über einem Jahrzehnt finden sich in wechselnder Zusammensetzung zu Treffen des Tanzkreises völkische und extrem rechte Personenkreise ein. (…)

Siehe auch die nachfolgende PM vom 6.9.2010 -> Völkischer Tanzkreis feiert Sommerfest

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