Nazi-Schläger von Schönefeld bereits vergangenen Freitag an Überfallversuch beteiligt
Die beiden mutmaßlichen Haupttäter des rassistisch motivierten Überfalls auf eine Jugendgruppe in Schönefeld in der Nacht zum Sonntag, Dennis Reinhard E. und Timo Detlef L., waren schon am Freitag zuvor, am 16. Juni, an dem versuchten Überfall auf eine antifaschistische Veranstaltung im brandenburgischen Rangsdorf maßgeblich beteiligt. An diesem Abend fand in einer Schule eine Veranstaltung zu Rechtsextremismus in Brandenburg statt, auf der einer unserer Mitarbeiter referierte. Unmittelbar vor Veranstaltungsbeginn erhielten die Anwesenden Nachricht über den drohenden Überfall. Daraufhin wurde die Polizei informiert, die mit eilig zusammengezogenen Kräften den Angriff von knapp 30 zum Teil vermummten und bewaffneten Neonazis auf die Veranstaltung buchstäblich in letzter Sekunde aufhalten konnte. Nach Beobachtungen wurden dabei fast alle Neonazis, darunter auch E. und L., vorläufig in Gewahrsam genommen. Die Neonazis, die zum Teil aus Berlin anreisten, sind unmittelbar vor dem Angriff fotografiert worden. Auf einem Foto, welches dem apabiz vorliegt, sind Dennis E. und Timo L. in der Gruppe der Neonazis eindeutig identifizierbar (2. und 3. von rechts).
Dennis Reinhard E. und Timo L. sind bekannte Aktivisten der Berliner Neonaziszene. Dennis E. trat u.a. auf den Aufmärschen der 2005 verbotenen BASO („Berliner Alternative Süd-Ost“) als Ordner auf (Fotos auf Anfrage). Auch war er beteiligt an einem Überfall von drei Neonazis auf einen vietnamesischen Imbissbetreiber am 5. April 2005, bei dem das Opfer bleibende Schäden erlitt. Die Täter wurden zu geringen Bewährungsstrafen oder Arbeitsstunden verurteilt.
Laut Recherchen der antifaschistischen Zeitschrift Fight Back (Nummer 3, 2006) war E. im Bundestagswahlkampf 2005 für die NPD aktiv. In Fight Back finden sich weitere Belege für die einschlägigen Aktivitäten E.s und anderer ehemaliger BASO-Angehöriger.
Die Tatsache, dass selbst die Festnahme am 16. Juni Dennis Reinhard E.und Timo L. nicht davon abhalten konnte, nur einen Tag später einen weiteren schweren Überfall zu begehen, zeigt deutlich, in welcher Welt aus Gewalt und Allmachtsphantasien Berliner Neonazis leben. Dem kann weder durch Verbote nachdrücklich Einhalt geboten werden und schon gar nicht durch unverständlich milde Gerichtsurteile, die die Täter eher als Bestätigung ihres Treibens wahrnehmen dürften. Wir erwarten eine rückhaltlose Aufklärung des rechtsextremistisch motivierten Angriffes.
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