Rechtsextreme Hooligan-Szene plant Konzert in Berlin

Die Bremer Hooligan-Band Kategorie C (KC) plant für den 10.Mai 2002 ein Konzert in Berlin.

Am 11. Mai 2002 findet das Endspiel im DFB-Pokal im Berliner Olympiastadion und die „1. gemeinsame Demo aller Fußballfans“ zum „Erhalt der Fankultur“ am Alexanderplatz statt.

Konzerte der Band Kategorie C sind regelmäßig Treffpunkte rechtsextremer Hooligans und Neonazis.

Seit mehreren Wochen wird von der Bremer Band Kategorie C (KC) ein Konzert in Berlin angekündigt.

KC stellt sich als unpolitische Hooligan-Band dar, verfügt aber über personelle und strukturelle Kontakte bis in die offen neonazistische Szene.

Hier nur zwei Beispiele aus der jüngsten Zeit: Am 31. März 2001 spielten KC auf einer Party zum 20.Geburtstag der Dortmunder Neonazi-Hooltruppe Borussenfront um Siegfried Borchardt.

Die letzte CD der Gruppe mit dem Titel „Hungrige Wölfe“ ist bei dem Chemnitzer Label PC-Records erschienen, das zu dem neonazistischen Ladengeschäft und Versand Backstreet Noise gehört.

In ähnlicher Gesellschaft befindet sich KC auch auf dem Sampler „Die Deutschen kommen II“. Zu der indizierten Musiksammlung steuerten neben der Hooligan-Band auch Gruppen wie Landser, Stahlgewitter und Nahkampf Songs bei.

Das neonazistische Spektrum findet sich daher auch regelmäßig auf den Konzerten der Band ein.

Aus diesem Grund haben andere Bands in der Vergangenheit gemeinsame Konzerte mit KC abgesagt.

Das Ordnungsamt in Dallgow bei Berlin hat den bisher geplanten Veranstaltungsort für das Konzert am 10.5.2002 gekündigt (Stand v. 7.5.02). Nach allen bisherigen Erfahrungen ist jedoch damit zu rechnen, dass von den Veranstaltern ein Ausweichort gesucht wird.

„Fankultur“ mit oder ohne Neonazis?

Kategorie C stellt auf ihrer Homepage selber den Bezug zu der am 11.5.02 statt findenden Fan-Demo her. Sie präsentieren ihr geplantes Konzert als eine von mehreren Veranstaltungen, darunter auch das alljährliche Fan-Finale am 10.5.02.

Neonazis und Rechtsextreme bemühen sich seit Jahrzehnten, in den Stadien eine rassistische Stimmung zu etablieren. Dagegen kämpfen Faninitiativen gegen Rechts in vielen Städten, so aktuell durch die Wanderausstellung Tatort Stadion, die Rassismus und Diskriminierung im Fußball thematisiert.

Dazu Hannes Ritter, Mitarbeiter des apabiz: „Das geplante KC-Konzert ist ein Hinweis darauf, dass sich auch rechtsextreme und neonazistische „Fans“ an der Demonstration am 11.5.02 beteiligen wollen. Entsprechende Aufrufe kursieren innerhalb der Szene, u.a. auch im Internet.

Wir fordern daher die Veranstalter der Fan-Demo sowie alle nicht-rechten Fan-Initiativen auf, sich von solchen Vereinnahmungsversuchen von Rechts deutlich zu distanzieren. Eine Demonstration, auf der Rechtsextreme und Neonazis mitlaufen, kann keine Werbung für Fan-Kultur sein.“

Presseresonanz:

http://www.outknocked.de/gb/guestbook.php
http://www.uebersteiger.de/61/vor.html