Deutscher Jugendbund Sturmvogel
Stand des Artikels: 2010
Gründung: 5. September 1987 in Lippoldsberg
Sitz: Postfach in 21055 Hamburg
Mitglieder: Mitglieder und/oder Funktionäre waren
oder sind: Rudi Wittig (Alt-Bundesführer), Karin Wittig, Ralf Küttelwesch
(ehem. stellvertretender Bundesführer), Elmar Mehldau (ehem. Herausgeber
des Sturmboten), Birgit Golombek, Reiner Schmitz, Markus Eickhoff.
Struktur: Die Mitglieder des Deutschen Jugendbundes
- Sturmvogel spalten sich 1987 zusammen mit dem Arbeitskreis Junge Familie
von der Wiking Jugend (WJ) ab. Die Bundesregierung
bezeichnet im Jahre 1995 den Sturmvogel als »Jugendorganisation
des Arbeitskreises Junge Familie«.[1] Der erste Bundesführer
Rudi Wittig war jahrelanger Bundesfahrtenführer der WJ; WJler Reiner
Schmitz wurde 1978 vom Verfassungsschutz als Funktionär der NSDAP/AO
bezeichnet.[2] Gründe der Abspaltung sollen in den Differenzen
zwischen Wittig und dem damaligen Bundesführer Wolfgang Nahrath gelegen
haben. Der WJ wurde vorgeworfen, sich zu stark politisiert zu haben und
nicht »brauchtumsgemäßes« Verhalten zu dulden,
wie den Konsum von Zigaretten und Cola.
In seiner Selbstdarstellung bezieht sich der Bund auf einen Vorläufer
von 1924, den Sturmvogel - Bund deutscher Jugendwanderer, zu dem es aber
keinerlei erkennbare authentischen Bezüge gibt [Vgl. Materialien
Nr. 2]. Im Bund können Jungen und Mädchen Mitglied werden. Sie
unternehmen gleiche Aktivitäten, aber immer nach Geschlecht getrennt.
So werden Fahrten zum Teil zeitgleich in dieselbe Region, aber unabhängig
voneinander unternommen.
Der Sturmvogel verfügt Anfang der 1990er-Jahre über Gruppen
in mehreren Städten, Schwerpunkte sind Köln-Dellbrück,
Hamburg, das nord-östliche Niedersachsen (Toppenstedt), Schleswig-Holstein,
Hessen und Baden-Württemberg. Die dort gelegenen Fahrtengruppen trugen
Namen wie Chatten, Cherusker, Hermann Löns, Gerfalke (Mädchengruppe),
Fenriswolf, Ostara, Herwör (Mädchengruppe) oder Landsknechte.
Neben dem Sturmvogel auf weiß-rotem Wappen und dem Balkenkreuz-Wimpel
benutzen die Fahrtengruppen u. a. die Wolfsangel und Landsknecht-Symbole;
der Bund verwendet »germanische« Monatsnamen und Runensymbole.
Die Kluft besteht aus schwarzem Rock bzw. Hose und grüner Bluse bzw.
Hemd. Die Aufnahme in den Bund wird durch die Verleihung des Halstuches
am »Bundesfeuer« besiegelt.
In den 2000er-Jahren sind vor allem Mitglieder in Norddeutschland bekannt
geworden. Mehrere Alt-Sturmvögel sind mit ihren Familien in Mecklenburg-Vorpommern
nahe Wismar heimisch geworden. Auch im nördlichen Niedersachsen (Landkreis
Winsen/Luhe) sind Mitglieder aktiv.
Aktivitäten: Im Jahreslauf werden durch den Bund
mehrere Lager und Fahrten durchgeführt, ein Lager dient als Bundestag.
Für die Jüngeren werden u. a. einwöchige »Pimpfenlager«
durchgeführt. Aus den 1990er-Jahren sind sogenannte »Wolfsangelmärsche«
belegt, Gewaltmärsche, bei denen 150 km in fünf Tagen zurück
gelegt werden müssen. Diese »Wolfsangelmärsche«
sind aus rechtsextremen Jugendorganisationen wie Bund Heimattreuer Jugend
(BHJ) und Wiking Jugend (WJ) bekannt. Zwischen den Fahrten werden u. a.
»Heimabende« durchgeführt. Anfang der 1990er-Jahre finden
»Landdienste« auf Bauernhöfen statt. Der Bund nimmt an
überbündischen Treffen wie Singewettstreiten und Burgfesten
teil.
Die Gruppen des Sturmvogel führen Fahrten durch, deren Schwerpunkt
in den 1990er-Jahren in Osteuropa liegt. Bevorzugt werden »deutsche
Siedlungsgebiete« wie das Sudetenland, Oberschlesien, Ungarn, das
Elsaß oder Pommern aufgesucht. Die Kontaktaufnahme mit der deutschstämmigen
Bevölkerung und die Besichtigung von »Spuren deutscher Geschichte«
stehen auf den Fahrten im Vordergrund. So wurden beispielweise auf einer
»Oberschlesienfahrt« die dortigen Deutschen Freundeskreise
(DFK) besucht.
1990 findet eine Fahrt nach Siebenbürgen statt, an der Ralf Küttelwesch
und die Funktionärin der Wiking Jugend Edda Schmidt teilnehmen. Der
Sturmvogel nimmt 1992 mit einer Abordnung an der Ijzerbedevaart teil,
dem jährlichen Nationalisten-Treffen in Flandern, zu jener Zeit internationaler
Treffpunkt rechtsextremer und neonazistischer Gruppen. 1993 nehmen Mitglieder
des Sturmvogels am Rudolf Heß-Gedenkmarsch in Fulda teil. Im Oktober
des gleichen Jahres werden Mitglieder des Sturmvogels bei Wehrsportübungen
beobachtet.
1994 beteiligt sich eine Gruppe des Sturmvogel nach Aussagen des Veranstalters
an dem Augsburger Singewettstreit, an dem weitere extrem rechte Jugendgruppen
teilnehmen. Dies führte zu heftigen Kontroversen zwischen den Veranstaltern
und demokratischen Gruppierungen. Im Januar 1995 nahm der Jugendbund Sturmvogel
gemeinsam mit anderen Jugendbünden an einer »Jugendtagung der
Witikonen« teil: »Dieses Treffen war laut »Witiko-Brief«,
der Publikation des extrem rechten Witiko-Bundes, auch »zugleich
ein überbündisches Treffen. Mehrere Jugendbünde (Freibund,
Heimattreue Jugend, Niedersächsische Volkstumsjugend, Fahrende Gesellen,
Sturmvogel) waren eingeladen und gestalteten das Programm mit«.[3]
Aus den 2000er-Jahren sind Fahrten nach Finnland, in die Normandie, Savoyen,
Schottland und Norwegen bekannt. 2007 findet ein »Pimpfenlager«
in Brook bei Grevesmühlen statt. Für das Jahr 2008 wurden eine
Bundesfahrt ins Elsaß (März), ein Pfingstlager und ein »Pimpfenlager«
im Sommer angekündigt.
Im Oktober 2008 nehmen Mitglieder des Sturmvogel an dem »14. überbündischen
Burgfest« auf der Burg Hohnstein in der Sächsischen Schweiz
teil.[4] Ein »Winterlager« findet 2009 in der Jugendfreizeitstätte
Recknitzberg im Landkreis Bad Doberan mit rund 40 Jugendlichen aus Norddeutschland
statt.[5]
Publikationen: Seit 1991 erscheint dreimal im Jahr Der
Sturmbote, bis 1997 herausgegeben von Elmar Mehldau. Die Zeitung
berichtet vom Verbandsleben und bietet historische Betrachtungen zu den
Traditionen der Freikorps in Oberschlesien oder der bündischen Siedlungsbewegung
der Artamanen. Der Arbeitskreis Junge Familie gibt das Blatt Neue
Familie heraus.
Von einer Fahrt nach Siebenbürgen 1990 verfassen Ralf Küttelwesch
und Edda Schmidt einen ausführlichen Bericht, der unter dem Titel
Auf dem Weg nach Temeschwar im Helios-Verlag erscheint. 2004
erscheint eine CD Von nah und fern. 15 deutsche Volks- und Fahrtenlieder
im Selbstverlag, die über das Antiquariat des Alt-Bundesführers
Wittig erhältlich ist.
Es erscheinen weiterhin unregelmäßig Bildbände und »Jahrweiser«
genannte Kalender. Von 2002 bis Ende 2009 betreibt der Bund eine eigene
Internetseite, für die Markus Eickhoff aus Wulfsen verantwortlich
zeichnet.[6]
Programmatik:
Der Jugendbund Sturmvogel stellt sich selbst in die Tradition des Wandervogels
und der bündischen Jugend. In seinen Publikationen orientiert sich
der Sturmvogel stark an den völkischen Traditionen der 1920er-Jahre.
Vor allem der »Landdienst« und die »Grenzlandfahrten«
der nationalistisch und völkisch geprägten Gruppen der Zwischenkriegszeit
werden in den Publikationen des Sturmvogel stark positiv gewürdigt
und imitiert. Der Sturmvogel bespricht in seinen Publikationen die historische
Tätigkeit von Gruppierungen wie den Artamanen, das Freikorps Oberland,
die Wandervogel-Hundertschaft und weitere deutschnational, militaristisch
und völkisch geprägte Gruppierungen.
In ihrer Selbstdarstellung beziehen sie sich auf einen Vorläufer
des Sturmvogel von 1924.[7] Unter Bezug auf den nationalrevolutionären
Vordenker der Weimarer Zeit, Karl Otto Paetel, wird das Frontsoldatentum
als »drittes Element« der bündischen Tradition bezeichnet.[8]
In einem »Elite« überschriebenen Artikel von »Arndt«
heißt es 1992:
»Mit keinem Begriff war und ist die Bündische Jugend mehr verwurzelt
als mit dem der Elite. (...) Der Neuling, der Aufnahme in eine Gruppe
finden wollte, mußte sich zunächst als Kamerad bewähren.
Treue zur Gruppe und ihrem Führer, die Fähigkeit zur Kameradschaft
und musische Veranlagung waren unabdingbar.«[9] Die Erfahrung
der begeisterten bündischen Kriegsteilnehmer veränderte nach
deren Heimkehr die Bünde, erweiterte ihre Tradition also um das Frontsoldatentum.
»Arndt« beschreibt dies so:
»Allzuoft fanden die Feldsoldaten ihre Gemeinschaften in Auflösung
begriffen. In der Heimat hatten Mädchen und Frauen die an der Front
stehenden Führer zu ersetzen versucht, und damit natürlich auch
prägend auf die Gruppen eingewirkt. Schlabberkleider, Ausdruckstanz,
Paarbildung auf Fahrt und Lebensreform vertrugen sich nicht mit der neuen
soldatisch-ordensmäßigen Gesinnung.«
Bund und Demokratie wird von maßgeblichen Mitgliedern
des Sturmvogel 1992 als unvereinbar bezeichnet. So schreibt der Autor
»Elm« (d. i. Elmar Mehldau) zu »Begriff und Bedeutung«
dieses Wortpaares: »Als Bund, der vor allem durch seine Taten lebt,
sprechen wir eine Tatsache aus, die auf der Hand liegt, aber scheinbar
bisher niemand wahrhaben wollte: Demokratie und freier Jugendbund schließen
sich aus!« Die demokratischen Prinzipien existierten, um den Staat
zu ordnen, nicht aber den Bund, der jenseits des Staates stehe: »Die
Jugendbewegung hörte genau zu der Zeit auf, sich zubewegen, als immer
mehr Bünde sich zu integrieren begannen [in den Staat, d. V.]. Frei
waren immer nur die, die jenseits standen. Alle anderen waren und sind
- gewollt oder ungewollt - Staatsjugend!« Statt des demokratischen
Prinzips gelte in den Bünden das Prinzip der Elite (Aristokratie)
und der Auswahl. Nochmal Elm: »Die Idee des Edlen prägte die
freien Bünde (...) Die Macht der großen Zahl tritt hinter der,
der Edlen zurück. So war es Art der Vorkriegsbünde. So ist es
unsere. Wenn uns Bünden heute der Vorwurf gemacht wird, wir seien
extrem, so nehmen wir das hin. Unser Platz kann nur außerhalb sein.«[10]
Auf der Ijzerbedevaart 1989 nimmt der Bund das Balkenkreuz
des Deutschen Ritterordens auf den Wimpel auf. »Wir hoffen, dass
einmal der Tag kommt, an dem wir die Kreuzwimpel ablegen können,
weil über der Marienburg das Ordensbanner die aufgehende Sonne begrüßt.«
Damit greift der Bund eine Tradition auf, die 1923 vom Deutschen Pfadfinderbund,
Fahrenden Gesellen und Freischar junger Nation begründet worden war,
»um an die anhaltende Teilung unseres Landes und den Raub der Ostgebiete
zu erinnern. Heimkehrenden Ostlandfahrern wird der Ehrenwimpel am Bundesfeuer
verliehen.«[11]
Die Moderne wird in ihren technischen und zivilatorischen
Entwicklungen durchgängig abgelehnt: »Mit unseren Zielen möchten
wir jungen Menschen eine Möglichkeit geben, ihr Leben jenseits von
Fernsehgeräten und Computern aktiv zu gestalten. (...) Es ist uns
wichtig, jungen Menschen eine Perspektive zu vermitteln, bevor sie sich
in der Scheinwelt der »modernen Gesellschaft in Drogenkonsum, Ziellosigkeit
und Sinnverlust verstricken«. Jedoch wolle man »gestaltend
auf unsere Zeit einwirken«. Deshalb seinen Mitglieder des Bundes
auch im Roten Kreuz, bei der Feuerwehr, Umweltverbänden, Kultur-
und Sportvereinen aktiv.[12]
Zusammenarbeit: Mitglieder des Sturmvogels engagierten
sich bei den Republikanern und der Deutschen Liga für
Volk und Heimat. Ralf Küttelwesch referierte 1990 bei dem Bund
deutscher Unitarier und beteiligte sich in leitender Funktion an der Initiative
Gesamtdeutschland. Freundschaftliche Kontakte wurden zur Münchener
Burschenschaft Danubia gepflegt, in der auch Ralf Küttelwesch Mitglied
ist. Das Haus der Danubia in München wurde mehrfach aufgesucht, u.
a. bei Fahrten.
Der Hamburger Daniel Junker warb auf den Seiten des Sturmboten für
die Landsmannschaft Mecklenburgia-Rostock zu Hamburg (1992).[13]
Ebenfalls im Sturmboten wird mehrfach Mitgliedern des Nerother Wandervogels
gedankt. Über die Teilnahme an Treffen des sogenannten Überbündischen
Kreises gibt es Kontakte zu anderen Jugendbünden wie Freibund, Fahrende
Gesellen, Heimattreue Deutsche Jugend u. a.
Im Frühjahr 2006 erscheint in der Zeitung der mittlerweile verbotenen
Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ) eine Geburtsanzeige einer Familie
aus Kalsow (M-V).
In der Jugendburg Ludwigstein ist laut Presseberichten von 2010 der Jugendbund
Sturmvogel »mittlerweile unerwünscht«: »Wegen seiner
Positionen wurde der 'Sturmvogel' unlängst zu einem Gespräch
geladen. 'Deren Bundesführer weigerte sich jedoch, seinen Klarnamen
zu nennen. Dies ist mit den Grundsätzen nicht vereinbar'«,
so Karin Peter, Bundesführerin der Deutschen Freischar.[14]
Bedeutung: Der Jugendbund Sturmvogel ist eine extrem
rechte Jugendorganisation. Sie entstand als Abspaltung von der neonazistischen
Wiking Jugend unter deren ehemaligen Bundesfahrtenführer. Sie vermittelt
Jugendlichen völkische und antidemokratisch-elitäre Elemente
der deutschen Jugendbewegung und anderer Organisationen aus den 1920er-Jahren.
Ihr Rückgriff auf die historischen Jugendbünde sowie eines weitgehend
unbekannten eigenen Vorläufers erscheinen nicht authentisch. Bündische
und Pfadfinder-Gruppen grenzen sich vom Sturmvogel z.T. öffentlich
ab.
Kontakte zur verbotenen HDJ haben Befürchtungen geweckt, die Gruppierung
könne sich zumindest in Norddeutschland zu einem Sammelbecken deren
Mitglieder entwickeln. In den Anfangsjahren waren Mitglieder des Verbandes
intensiv in anderen Organisationen im rechtsextremen Lager eingebunden.
(B)
Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne
Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski
Anmerkungen:
1 Deutscher Bundestag: Drucksache 13/1461 vom 19.05.1995, zit. n.
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/13/014/1301461.asc (Auszug hier abgedruckt
als Materialien Nr.1)
2 Laut einer bündischen Publikation hätten sich auch »ehemalige
Nerother und Pfadfinder aus der DPB Westmark« dem Sturmvogel angeschlossen.
Vgl. Die Buschtrommel. Heft 1/1989, S.3.
3 Siehe Anm.1
4 Vgl. http://recherche-nord.com/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=
116&
Itemid=100, eingesehen am 31.01.2010.
5 Röpke/Speit: Rechte Brutpflege, taz v. 07.01.2010.
6 Vgl. Röpke/Speit: Völkische Erziehung, in: blick nach
rechts Nr.01/2010 v. 07.01.2010
7 Vgl. Sturmbote 3/91, S.44 sowie www.sturmvogel.de (offline). Genauere
Hinweise auf den historischen Sturmvogel fallen offenbar dem heutigen
Bund schwer, siehe Materialien Nr.3.
8 Vgl. Elmar Mehldau: Das dritte Element. In: Der Sturmbote 2/92,
S.46-50
9 Artikel »Elite« v. 'Arndt', in: Der Sturmbote Nr.2/92,
S.62
10 Artikel »Begriff und Bedeutung« v. 'Elm' (d. i. Elmar
Mehldau), in: Der Sturmbote Nr.2/92, S.65
11 Artikel »Der Balkenkreuzwimpel«, in: Der Sturmbote
Nr.3/91, S.44
12 Vgl. Sturmvogel Jahrweiser 2006.
13 Zu Junker vgl. http://www.rabenclan.de/index.php/Magazin/KuehneSpicerORDKap71
sowie hier http://www.keine-stimme-den-nazis.org/index.php?option=com_content&task=view&id=2231
14 Zit. n. Röpke/Speit: Rechte Brutpflege, taz v. 07.01.2010.
Weitere Materialien:
Über den Bereich der rechten Jugendbünde berichtet regelmäßig
der Blog http://rechte-jugendbuende.de/.
Nr.1:
Bauerschmidt, Brandt, Jentsch, Ohrowski: Profil
Deutscher Jugendbund - Sturmvogel, in: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch
Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.250f
Nr.2:
Auszug aus Deutscher Bundestag: Drucksache 13/1461 vom 19.05.1995, zit.
n. http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/13/014/1301461.asc
»4. Welche verfassungsschutzrelevanten Kenntnisse hat die
Bundesregierung über den »Sturmvogel«?
Eine Gruppierung »Sturmvogel -- Deutscher Jugendbund«
wies
Ende der 80er Jahre Anhaltspunkte für rechtsextremistische
Bestrebungen auf. Sie galt als Jugendorganisation des
»Arbeitskreises Junge Familie«. Beide Gruppierungen waren
Abspaltungen der inzwischen verbotenen »Wiking-Jugend e.V.«
(WJ). Seit etwa 1990 liegen keine Erkenntnisse über weitere
Aktivitäten vor.«
[Man schaue sich dazu die Aktivitätenliste zwischen 1990 und 1995
an. - Anm. d. Verf.]
Nr.2:
Zitat aus Der Sturmbote Nr.2/92, S. 55:
»Zum historischen Sturmvogel ist zu sagen, daß es sich
um einen kleinen Wandervogelbund handelte, der sich 1923 dem DWV anschloß
und später noch einmal als "Gefolgschaft deutscher und österreichischer
Jungen", ein auf Auslese bedachter Bund, auftaucht. Im Übrigen
sind die Spuren dünn und die zeitlichen Abstände zu groß,
als daß wir eine ausreichende Grundlage für ein Traditionsbewußtsein
gerade diesem Bund gegenüber haben könnten.«
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e.v.
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