Blaue Adler-Jugend (BAJ)
Gründung: 10.Dezember 1967
Zahl der Mitglieder: Vermutlich unter 100.
Funktionäre: Ulrich Villmow (aktueller 1. Vorsitzender);
Hans Peter Schreiner (1. Vors. 1969-1971), Wolfgang Strauss (1. Vors.
1971-1973), Wolfram Keßler (Leiter des bayerischen Stützpunktes
Mitte der 70er Jahre), Peter Bahn (Bezirksvors. 1970)
Aktivitäten: Die Blaue Adler-Jugend ist trotz ihrer
formalen Unabhängigkeit die Jugendgruppe der Unabhängigen Arbeiterpartei
(UAP). In den 70er Jahren verfügte sie bundesweit über Stützpunkte.
Die 1971 mit 2.400 Mitgliedern angegebene Stärke dürfte jedoch
weit überhöht sein. Experten schätzten unter 100 Mitglieder.[1]
Ihr erster Vorsitzender Hans Peter Schreiner richtete das Engagement vor
allem gegen den Bau von Atomkraftwerken. Unter dem Vorsitz von Wolfgang
Strauss (1971 bis August 1973) versuchte die BAJ vor allem die Kontakte
zwischen nationalrevolutionären Basisgruppen in der Nationaldemokratischen
Partei Deutschlands und der sich herausbildenden »Neuen Rechten«
zu intensivieren. Als Zeitschrift für Jugendliche gab sie zu Beginn
der 70er Jahre die barricade heraus.
Bedeutung: Formal unabhängig von der Mutterpartei
UAP spielte die BAJ jedoch vor allem in den 70er Jahren eine innerverbandliche
Rolle durch Wolfgang Strauss. Formal existiert sie unter ihrem 1. Vorsitzenden
Ulrich Villmow noch heute, wurde jedoch seit Jahren nicht mehr nach außen
aktiv.[2] (B)
Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli
Jentsch, Kurt Ohrowski
Anmerkungen:
[1] Vgl. M. Rowold: Im Schatten der Macht. Zur Opposition der
nicht-etablierten Parteien in der Bundesrepublik. Düsseldorf 1994,
S. 252 ff.
[2] Vgl. DESG-inform Nr. 2-3/1993, S. 4.
Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher
Rechtsextremismus,
Berlin 1996, S.152f
Weitere Materialien:
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Der Rundbrief der BAJ Ausgabe September 1978. Verantwortlich:
Heinz-Werner Walkenhorst. |
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barricade, die Zeitschrift der BAJ, Ausgabe Nr.3/1971, mit einem
Leitartikel von Wolfgang Strauss. Herausgeber: Horst Bosbach und
Klaus Funk. |
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berlin e.v.
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